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Jedes Kernkraftwerk arbeitet in einem Zustand knapp vor der Kernschmelze

Praktisch alle Kernkraftwerke arbeiten in einem Bereich knapp unterhalb der Situation einer Kernschmelze. Sie arbeiten bei extrem hohen Temperaturen und benutzen die Kernspaltung, um Wasser zu erhitzen, so dass der entstehende Dampf dann über Turbinen elektrischen Strom erzeugt. Durch einen ständig arbeitenden Kühlmittelkreislauf, der durch elektrische Pumpen mit einem hohen Stromverbrauch in Gang gehalten wird, soll verhindert werden, dass die Temperatur in den kritischen Bereich ansteigt, in dem es zu einer Kernschmelze kommen könnte.

Wenn die elektrischen Pumpen angehalten werden oder ausfallen, kommt der Kühlmittelkreislauf zum Stillstand und die Hitze kann nicht mehr abgeführt werden. Die Brennstäbe heizen sich immer weiter auf und schmelzen schließlich. Genau das ist in Fukushima geschehen, wo die geschmolzenen Brennstäbe durch den Betonboden des Reaktordruckgefäßes hindurchdrangen und dabei erhebliche Mengen an Radioaktivität in die Umgebung freisetzten. Das volle Ausmaß der radioaktiven Kontaminierung in Fukushima und Umgebung ist noch unbekannt, aber der Kraftwerkskomplex strahlt immer noch erheblich.

In diesem Zusammenhang muss man sich klarmachen, dass die Pumpen des Kühlsystems in einem Kernkraftwerk in aller Regel aus dem öffentlichen Stromnetz gespeist werden. Sie werden im Allgemeinen nicht durch lokale Generatoren des Kernkraftwerks selbst mit Strom versorgt. Auch wenn die Kernkraftwerke viele Megawatt an Energie in das Stromnetz einspeisen, sind sie andererseits auch von diesem Stromnetz abhängig, was die Stromversorgung etwa der Kühlmittelpumpen angeht. Wenn das Stromnetz zusammenbricht, versagen die Kühlmittelpumpen entsprechend. In einem solchen Fall wird dann umgehend auf Notstromaggregate in Form von Batterien oder Generatoren zurückgegriffen.

Aber wie wir aus den Ereignissen in Fukushima wissen, können die Batterien nur etwa acht Stunden lang Strom liefern. Danach hängt das Kernkraftwerk von Diesel-Generatoren (oder Gas-Generatoren) ab, um verhindern zu können, dass es wie in Tschernobyl zu einer Explosion kommt. Dazu muss aber offensichtlich sichergestellt sein, dass Dieselkraftstoff in ausreichender Menge vorhanden ist oder geliefert werden kann. Wenn kein Dieselkraftstoff verfügbar ist, können die Generatoren nicht laufen und die Kühlmittelpumpen dann entsprechend ebenso wenig. Wenn man die Bedeutung dieser Versorgungskette mit ihren Abhängigkeiten verstanden hat, wird auch klar, warum eine einzige Sonneneruption auf der ganzen Welt einen nuklearen Holocaust lostreten kann.

Wenn die Generatoren ausfallen und die Kühlmittelpumpen nicht länger pumpen können, kann die entstehende Wärme im Reaktor nicht mehr abgeführt werden und die Brennstäbe beginnen zu schmelzen. Wenn sie dann noch durch den Sicherheitsbehälter hindurch dringen, werden riesige Mengen schädlicher, lebenszerstörender Strahlung direkt in der Atmosphäre freigesetzt. Genau aus diesem Grunde versuchten die japanischen Ingenieure alles in ihrer Macht stehende, um das Kraftwerk in Fukushima nach der verheerenden Flutwelle wieder an das Stromnetz anzuschließen. Es musste ihnen gelingen, die Generatoren, die die Pumpen des Kühlmittelkreislaufs mit Strom versorgen, wieder in Gang zu bekommen. Leider schlugen alle ihre Bemühungen fehl; und aus diesem Grunde entwickelte sich in Fukushima diese nukleare Katastrophe, in deren Verlauf unbekannte Strahlungsmengen in die Umgebung freigesetzt wurden, ohne dass bis heute ein Ende in Sicht wäre.

Aber trotz der verheerenden Zerstörung, die wir in Fukushima miterleben mussten, sind amerikanische Kernkraftwerke in keiner Weise darauf vorbereitet, mit einem Ausfall der Stromversorgung von außen fertig zu werden. IBtimes berichtet dazu:



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